Der Verschlüsselungstrojaner Akira – So schützen Sie sich und handeln im Ernstfall richtig!
Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion

Als Datenschutzbeauftragter sehe ich es als meine Pflicht, nicht nur auf die Gefahren von Cyberangriffen hinzuweisen, sondern auch konkrete, praxisnahe Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion zu geben. Ransomware-Angriffe, wie sie durch den Verschlüsselungstrojaner “Akira” durchgeführt werden, sind eine reale und wachsende Bedrohung für Unternehmen und Privatpersonen.
Sie führen oft zu gravierenden finanziellen Schäden, Datenverlust und einem erheblichen Reputationsschaden. In diesem Blogbeitrag beleuchte ich, was Akira so gefährlich macht, wie Sie sich präventiv schützen können und vor allem: Was Sie tun müssen, wenn Sie Opfer eines Angriffs geworden sind.
Was ist der Verschlüsselungstrojaner “Akira”? Eine Einführung für Laien
Der Name “Akira” mag für einige nach einem futuristischen Film klingen, doch hinter diesem Namen verbirgt sich eine der aggressivsten Ransomware-Gruppen der jüngeren Vergangenheit. Akira ist eine spezielle Art von Schadsoftware, die als sogenannter Verschlüsselungstrojaner oder “Ransomware” bezeichnet wird. Das Grundprinzip ist erschreckend einfach und zugleich verheerend: Die Angreifer dringen in Ihr Computersystem ein, verschlüsseln sämtliche Ihrer Daten – von wichtigen Dokumenten über Fotos bis hin zu Datenbanken – und fordern dann ein Lösegeld, meist in Form von Kryptowährung, für die Entschlüsselung.
Was Akira von anderen Varianten unterscheidet, ist seine Doppelstrategie:
- Verschlüsselung: Wie alle Ransomware verschlüsselt Akira Ihre Dateien und macht sie unbrauchbar. Die Dateinamen werden in der Regel mit der Endung “.akira” versehen, ein untrügliches Zeichen für eine Infektion.
- Datenexfiltration: Bevor die Verschlüsselung stattfindet, stehlen die Angreifer oft sensible Daten von Ihrem System. Dies dient als zusätzliches Druckmittel, da sie drohen, die gestohlenen Informationen im Darknet zu veröffentlichen, falls Sie das Lösegeld nicht zahlen. Dies macht einen Akira-Angriff besonders gefährlich, da hier nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Vertraulichkeit Ihrer Daten bedroht ist.
Wie verbreitet sich Akira? Die Angriffsvektoren verstehen
Um sich effektiv zu schützen, müssen Sie wissen, wie Akira auf Ihr System gelangt. Die Angriffsvektoren sind typisch für Ransomware und umfassen:
- Phishing-E-Mails: E-Mails, die vorgeben, von vertrauenswürdigen Absendern zu stammen (z. B. Banken, Lieferdienste, Vorgesetzte), enthalten infizierte Anhänge oder Links zu bösartigen Websites. Ein unbedachter Klick genügt, um die Schadsoftware zu installieren.
- Schwachstellen in Software: Akira nutzt oft bekannte Sicherheitslücken in Betriebssystemen, Netzwerkgeräten (wie VPNs) oder Anwendungssoftware aus, um in ein System einzudringen.
- Fernzugriffsdienste (RDP): Unsicher konfigurierte Remote Desktop Protocol (RDP)-Dienste sind ein beliebtes Ziel. Hacker können schwache Passwörter erraten oder Brute-Force-Angriffe durchführen, um Zugang zu erhalten.
Konkrete Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion – Ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden für den Ernstfall
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Dateien verschlüsselt sind oder eine Lösegeldforderung auf Ihrem Bildschirm erscheint, ist Ruhe bewahren der erste und wichtigste Schritt. Panik führt oft zu Fehlern.
Hier sind die entscheidenden Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion:
Schritt 1: System isolieren und sofort die Verbindung trennen
- Ziehen Sie das Netzwerkkabel: Trennen Sie den infizierten Computer oder das infizierte System sofort vom Netzwerk. Wenn es sich um ein Wi-Fi-Netzwerk handelt, schalten Sie die drahtlose Verbindung aus. Dies verhindert, dass sich die Ransomware auf andere Geräte in Ihrem Netzwerk ausbreitet.
- (!!!!!!!!!!) Schalten Sie den Computer nicht aus: Ein vollständiges Herunterfahren könnte wichtige Spuren und temporäre Dateien löschen, die für eine forensische Analyse nützlich sein könnten. Ziehen Sie stattdessen das Netzwerkkabel und lassen Sie das System laufen.
Schritt 2: Das Ausmaß des Schadens feststellen
- Identifizieren Sie betroffene Systeme: Überprüfen Sie, welche Computer, Server oder Netzlaufwerke von der Verschlüsselung betroffen sind. Suchen Sie nach Dateien mit der Endung “.akira” oder einer Lösegeldforderung.
- Dokumentieren Sie alles: Machen Sie Screenshots der Lösegeldforderung und notieren Sie sich alle relevanten Details, wie die geforderte Summe, die Wallet-Adresse für die Zahlung und die Kommunikationsanweisungen der Angreifer. Diese Informationen sind wichtig für spätere Berichte.
Schritt 3: Professionelle Hilfe suchen und Betroffene informieren
- Kontaktieren Sie einen IT-Sicherheitsexperten: Versuchen Sie nicht, das Problem alleine zu lösen, es sei denn, Sie haben fundierte Kenntnisse in der IT-Sicherheit. Ein spezialisierter Dienstleister kann eine forensische Analyse durchführen, die Angriffsvektoren identifizieren und bei der Wiederherstellung helfen.
- Informieren Sie Ihre Vorgesetzten und Mitarbeiter: In einem Unternehmen müssen alle relevanten Personen – von der Geschäftsführung bis zu den betroffenen Mitarbeitern – sofort über den Vorfall informiert werden.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei: Melden Sie den Cyberangriff bei der örtlichen Polizeidienststelle. Die Strafverfolgungsbehörden sind auf solche Fälle spezialisiert und können wertvolle Unterstützung leisten.
Schritt 4: Das Lösegeld nicht zahlen!
- Keine Garantie für die Entschlüsselung: Es gibt keine Gewissheit, dass die Angreifer Ihre Daten nach der Zahlung tatsächlich entschlüsseln. Viele Opfer zahlen und erhalten nie einen Entschlüsselungsschlüssel.
- Unterstützung krimineller Aktivitäten: Jede Zahlung finanziert kriminelle Organisationen und ermutigt sie zu weiteren Angriffen. Als Datenschutzbeauftragter rate ich dringend davon ab, das Lösegeld zu bezahlen.
- Daten könnten trotzdem veröffentlicht werden: Selbst wenn Sie zahlen, gibt es keine Garantie, dass die gestohlenen Daten nicht trotzdem im Darknet verkauft werden.
Schritt 5: Datenwiederherstellung und Wiederaufbau
- Nutzen Sie Ihre Backups: Der einzige sichere Weg zur Wiederherstellung Ihrer Daten ist ein aktuelles, offline gespeichertes Backup. Stellen Sie die Daten aus einem Backup wieder her, das vor dem Zeitpunkt der Infektion erstellt wurde.
- Forensische Analyse: Bevor Sie Ihre Daten wiederherstellen, muss das infizierte System von der Ransomware befreit werden. Eine professionelle forensische Analyse ist hier unerlässlich, um sicherzustellen, dass keine Reste der Schadsoftware zurückbleiben, die einen erneuten Angriff ermöglichen könnten.
Prävention ist der beste Schutz!
Ein Angriff durch Akira ist eine Katastrophe, aber es gibt zahlreiche Maßnahmen, um die Wahrscheinlichkeit einer Infektion drastisch zu reduzieren.
- Regelmäßige Backups erstellen: Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig auf einem externen Speichermedium, das nicht ständig mit Ihrem Computer verbunden ist (Offline-Backup). Dies ist Ihre “Lebensversicherung” im Falle eines Ransomware-Angriffs.
- Software aktuell halten: Installieren Sie Software-Updates (Patches) sofort, sobald sie verfügbar sind. Diese Updates beheben oft wichtige Sicherheitslücken, die von Ransomware-Gruppen ausgenutzt werden.
- Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Nutzen Sie lange, komplexe Passwörter und aktivieren Sie 2FA, wo immer dies möglich ist.
- Schulung der Mitarbeiter: Der Mensch ist oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Regelmäßige Schulungen zum Erkennen von Phishing-E-Mails und zu sicherem Online-Verhalten sind unerlässlich.
- Einsatz von Sicherheitssoftware: Nutzen Sie eine zuverlässige Antiviren-Software und eine Firewall, um potenzielle Bedrohungen abzuwehren.
Was tun bei einem Akira-Angriff? Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion
Die Bedrohung durch den Verschlüsselungstrojaner Akira ist real. Ein effektiver Schutz beginnt mit der Prävention: Sichern Sie Ihre Daten und halten Sie Ihre Systeme auf dem neuesten Stand. Sollte es dennoch zu einer Infektion kommen, ist es entscheidend, ruhig und methodisch vorzugehen. Die wichtigsten Handlungsempfehlungen bei AKIRA Infektion lauten: sofortige Isolation des Systems, keine Zahlung des Lösegelds und die schnellstmögliche Einbeziehung von IT-Sicherheitsexperten. Nur so können Sie den Schaden minimieren und Ihre Daten effektiv wiederherstellen.
Als Datenschutzbeauftragter kann ich Ihnen versichern, dass die beste Strategie darin besteht, vorbereitet zu sein. Nehmen Sie die hier genannten Tipps ernst, um sich und Ihre Daten bestmöglich zu schützen.
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